17.07.2025 07:40 Uhr | Lesezeit: 3 min

Strom aus dem Auto, Heizen mit Meerwasser – was in Frankreich und Dänemark bereits Alltag ist, könnte auch in Deutschland enorme Einsparpotenziale heben. Neue Konzepte wie Vehicle-to-Grid (V2G) machen E-Autos zu mobilen Stromspeichern, die unser Netz stabilisieren und gleichzeitig bares Geld sparen helfen. 
 
Das Prinzip ist einfach: Während das E-Auto steht, im Schnitt 23 Stunden pro Tag, kann es Energie ins Netz einspeisen oder bei Bedarf wieder aufnehmen. In Frankreich wird dieses System bereits erfolgreich genutzt. Autofahrer verdienen damit Geld und entlasten gleichzeitig die Stromversorgung. Rechnet man den Stromwert gegen, sind rechnerisch bis zu 10.000 Kilometer kostenloses Fahren pro Jahr möglich. 
 
Voraussetzung: eine kompatible Wallbox, klare Netzstandards und eine smarte Steuerung, etwa per App. Auch in Deutschland ist diese Technik technisch möglich, bislang fehlen jedoch einheitliche Vorgaben und ein flächendeckendes Netz. Mit Blick auf die steigende Zahl an E-Fahrzeugen und die notwendige Netzstabilität ist das ein riesiger Hebel. 
 
Ein weiteres Vorbild: Dänemark heizt bereits ganze Städte mit Meerwasser-Wärmepumpen, effizient, CO₂-neutral und günstig. In Deutschland ist die erste Meerwasseranlage bei Hamburg in Planung, weitere Projekte an Flüssen wie dem Neckar und Rhein sollen folgen. 
 
Fazit: Andere Länder zeigen, wie’s geht. Ob Strom aus der Autobatterie oder Wärme aus der See mit dem richtigen Systemverständnis und dem politischen Willen ließen sich Milliarden sparen, das Netz stabilisieren und die Energiewende beschleunigen. Deutschland ist technisch bereit, jetzt muss der rechtliche Rahmen folgen. 
 
Erfunden hat das ganz übrigens ein Unternehmen aus München. 
 
Hier geht es zum Video E-Auto als Stromspeicher.
 
Quelle: https://www.zdfheute.de/wissen/e-auto-stromspeicher-terrax-gregor-steinbrenner-kolumne-100.html